90 Jahre Reitclub Nürnberg Der Reitclub Nürnberg wurde
bereits im Februar 1924 auf Initiative von Albert Tresper, dem Besitzer des
Tattersall Nürnberg, gegründet. Bereits wenige Monate später wurde auf der
großzügigen Anlage des Tattersalls das erste Turnier organisiert und Nürnberg
wurde zu einem hervorragenden, wenn nicht dem führenden Zentrum des
süddeutschen Reitsports.
Der Krieg machte dann auch hier alle Aufbauarbeit zunichte. Aber bereits im
Jahr 1947 scharten sich um Albert Tresper erneut aktive Reiterfreunde und
begannen in der Stadenstraße in Nürnberg-Erlenstegen eine neue Reitanlage
aufzubauen. Im Februar 1950 wurde der Reitclub Nürnberg e.V. wieder in das
Vereinsregister eingetragen. Engagierte Gründungsmitglieder waren Albert
Tresper und Liane Debus, die noch heute als Richterin dem Reitsport aktiv
verbunden ist.
In den Folgejahren gehörten auch viele bekannte Nürnberger Unternehmer dem
Reitclub Nürnberg an, darunter Hannsheinz Porst, Rudolf Wöhrl, Rudi Müller
(Kaufhaus HEKA) und Ilse Groth (Heumann Pharma). In den 50er und 60er Jahren
wurden im Tattersall große Reit- und Springturniere organisiert, bei denen
neben der süddeutschen Elite auch so bekannte Reiter wie Hans-Günther Winkler,
Fritz Thiedemann, Hermann Schridde, die Brüderpaare Bagusat und Magalow und
natürlich auch der Chefspringlehrer des Tattersalls, Conrad Ottmann, regelmäßig
am Start waren. Bei den Nachtspringen, Mächtigkeitsspringen und Großen Preisen
war das fast 6.000 Besucher fassende Stadion meist voll besetzt und die Zuschauer
folgten mit großer Begeisterung den spannenden Ritten. Jahrelang standen diese
Turniere des Reitclub Nürnberg, darunter auch zahlreiche Bayerische
Meisterschaften, unter der erfahrenen Leitung von Hermann Rottwinkel.
Natürlich wurden auch die reiterlichen Traditionen im Reitclub Nürnberg
gepflegt. Besonders zu erwähnen sind dabei die zahlreichen Parforce- Jagden
hinter der Meute durch den Nürnberger Reichswald und die angrenzenden Felder.
Im Sommer 1982 verlegte der Reitclub Nürnberg seine Aktivitäten in die
Reitanlage Hundsmühle Heroldsberg des 1. Vorsitzenden Paul Müller. Paul
Müller war von 1957 bis 2008 als 1. Vorsitzender engagierter
Motor des Reitclubs. Selbst erfolgreich im Springen und in der Dressur bis zur
Klasse S, setzte er sich von Anfang an mit Idealismus und starker finanzieller
Unterstützung für den Reitsport und die Ziele des Reitclubs ein.
Nach seinem Tod im März 2008
übernahm Dr. Karl Georg Lösch den Vorsitz im Reitclub Nürnberg und führt die
Pläne von Paul Müller fort. 2013 wurde das 30. Jubiläumsturnier mit großem
Erfolg auf der Hundsmühle veranstaltet.
Auf der am Rand des Reichswaldes gelegenen Anlage mit zwei Außenplätzen und
einer Reithalle wurden ab 1983 Turniere organisiert. Seit 1993 wurden unter der
Leitung von Jürgen Stanglmeier die Anforderungen von Jahr zu Jahr erhöht und
der Teilnehmerkreis bundesweit ausgedehnt. Schwerpunkt der ausgeschriebenen
Prüfungen ist seit Jahren die große Tour mit Grand Prix, Grand Prix Spécial und
der FEI-Kür auf olympischen Niveau. Auf der Heroldsberger Dressurgala sollen
die bayerischen Reiter die Möglichkeit erhalten, sich mit der deutschen
Leistungsspitze zu messen. Hervorragende technische Voraussetzungen, das
idyllische Ambiente und Richtergruppen mit internationaler Erfahrung ziehen
regelmäßig bekannte Namen der Dressurszene – darunter zahlreiche Teilnehmer an
Olympischen Spielen und Europameisterschaften – nach Heroldsberg:
Die bekanntesten Namen:Karin und Herbert Rehbein, Udo Lange, Ann Kathrin Linsenhoff, Leslie
Read, Sven Rothenberger, Martin Schaudt, Michael Klimke, Ellen Schulten-Baumer,
Anja Plönzke, Wolfram Wittig, Laura Tomlinson (geb. Bechtolsheimer), Heike
Kemmer, Ulla Salzgeber, Helen Langehanenberg. Pferde wie Diva Royal, Damon Hill, Donnerhall, Bo, Rusty, Weltall,
Bonaparte, Herzruf’s Erbe, Unee sind in der ganzen Dressurwelt ein Begriff.
Serien wie Piaff Preis, Medien
Cup, Louisdor Preis und iWest Cup, Bundeschampionats-qualifikationen
sowie erstmalig 2014 Stars von Morgen zeigen die Wertigkeit der Dressurgala.
Auch die aktuellen Bundestrainer waren in den letzten Jahren während der
Dressurgala anwesend.